Fällt es dir auch manchmal schwer, etwas wirklich gehen zu lassen? Zu verabschieden? Vielleicht sogar sterben zu lassen? Diese unendliche Trauer, die in dir hochsteigt und die Angst etwas zu verlieren:
die Gelegenheit und Chance, das Lieblingsteil, die gewohnte Umgebung, die warme Jahreszeit und den Sommer, der wertvolle Mensch an deiner Seite.
Ganz ehrlich, ist es nicht eines der schwersten Momente etwas gehen zu lassen? Hat uns jemals jemand erzählt oder wahrhaft vorgelebt, wie das geht? Wenn ich so in die Runde blicke, entsteht fast der Eindruck, dass besonders wir Frauen damit hadern.
DAS PARADOX DABEI. In Wahrheit liegt es in der Natur der Dinge und genauso in unserer Natur, das Leben immer und immer wieder loszulassen. Hast du schon einmal beobachtet, wie Bäume ganz leise ihre Blätter im Herbst verliehren. Wie du den inneren Impuls verspürst Kleidung oder alte Sachen auszusortieren. Deine Wohnung auf den Kopf zu stellen. Das Element Metall macht es möglich.
So wie die Blätter ist dieser Impuls etwas Unaufhaltsames, dass sich in jeder Runde vollzieht um eine weitere Runde zu garantieren. Der süße Moment des Loslassens und der Trauer ein weiteres Jahr zu Ende gehen zu lassen - eingebettet in stille Anmut und Klarheit.
Wir alle haben manchmal so unglaubliche Angst vor einem Ende und dem Loslassen. Dabei würde es in der Natur der Frau liegen in einem Urvertrauen verankert zu sein, dass sie spüren lässt dass ein Ende IMMER gleichzeitig der Anfang ist. Denn wir üben uns ein Leben lang darin zu erkennen, dass erst durch das Sterben einer Möglichkeit das Leben überhaupt möglich wird.
Und dein Zyklus würde dir die Antwort dafür liefern.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.
Kennst du diesen Spruch? Ich denke ja, für uns Frauen sollte es vielmehr heißen: Und jedem Ende wohnt ein Zauber inne. Wenn du dir die Phasen deines Zyklus einmal genauer anschaust wirst du merken, dass etwas ganz Spannendes passiert.
In jedem inneren Herbst, der violetten Zyklusphase, beginnen wir innere Inventur zu machen. Nicht nur die Socken deines Partner am Boden bringen dich zur Weißglut sondern es drängt alles an die Oberfläche, dass sich in der Form nicht mehr ausgeht. Eine häufige Möglichkeit wäre es, dies einfach zu übergehen und all die unangenehmen Gefühle zur Seite zu schieben, was deinem Körper wahrscheinlich ebenso wenig gefällt wie deiner Seele. Gemeinsam werden sie dir möglicher Weise irgendwann nicht nur einen Wut- oder Weinausbruch schenken sondern PMS und Schmerzen.
Im besten Fall nutzen wir diese Impulse um in die Aktion zu kommen, Abschied zu nehmen und genau diese Dinge in unserem Leben sanft wie die Blätter zu verabschieden.
Im inneren Winter, deiner Menstruation und schwarzen Phase, entsteht der Raum um auf allen Ebenen loszulassen. Rein körperlich genauso wie emotional. Wenn du dich diesem Prozess einmal wahrhaftig hingegeben hast wirst du wissen, wie viel Freiheit und Leichtigkeit dadurch entsteht. Als zyklische Wesen erfahren wir dies Monat für Monat, der ewige Kreislauf der das Leben überhaupt möglich macht. Durch das sterben lassen von Dingen, die uns nicht mehr nähren.
Und genau in diesem Moment
liegt die Magie.
Egal, ob du es hormontechnisch oder aus der Sicht der TCM betrachtest: In diesem Moment des Loslassens und des Nullpunktes liegt der Zauber für etwas Neues: den nächsten Zyklus.
In der Elementelehre steht die Zeit der Menstruation für das Element Wasser, dass immer den Anfang und das Ende zugleich darstellt. Aus dem Wasser kommen wir, und dorthin gehen wir wieder zurück.
Die Hormon-Lehre kann das nur bestätigen. Bereits während deiner Menstruation sendet dein Gehirn das Hormon FSH aus, das deinen Eierstöcken das Signal liefert: "Hey da unten, das ist nicht das Ende! Zeit für den Start eines neuen Zyklus!" Und sieheda, ein neuer Follikel mit einer neuen Chance beginnt heranzureifen.
Wir dürfen uns genau an diese Magie wieder erinnern. Immer genau dann, wenn es schmerzhaft ist. In deinem Leben oder deiner Periode. Diese erlebte Gewissheit kann dir Mut uns Sicherheit geben. Genau jene Sicherheit, die dir die Kraft zum Loslassen schenkt.
Denn das Leben fließt weiter.
Alles Liebe zu dir,
Martina
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