Alessio und ich haben einen Deal: Ich kann soviel Gemüse und Fermentiertes machen wie ich möchte - ohne zu motzen. Aber es gibt mindestens ein Mal pro Woche Pasta.
Für einen Italiener, der sonst mindestens ein Mal pro TAG Pasta bekommt eine wahres Zugeständnis.
Um ehrlich zu sein schlägt mein Herz abgesehen von gefüllter Pasta nämlich definitiv bei anderen Gerichten höher. Darum bin ich mehr als dankbar für diesen Deal.
Durch unser Buch - Projekt ... mehr als nur Fermentation! bin ich momentan mehr als kreativ geworden und versuche allerlei neue Rezepte aus. Seit dem letzten Besuch bei Armin Kräutler hat mich die Idee der Sauerteig-Pasta nicht mehr losgelassen und ich hab ein wenig zu Recherchieren begonnen. So findet man in Russland, Ukraine, aber auch Norwegen und Skandinavien alte Rezepte für Teigtaschen aus Roggenmehl, die ebenfalls mit Sauerteig hergestellt werden. Die Füllen kann dabei von Käse über Fisch und Fleisch hin zu Gemüse gehen. Mich hat es jetzt aber besonders gereizt, bei einem dieser Pasta-Pflicht-Tagen Alessio mit einer dieser Varianten zu überraschen.
Mission gestartet und ich habe mich für PIROGGEN, eine russische Variante mit Sauerkraut, entschieden.
Mit dem Pasta-Basic Teig kannst du dich etwas spielen: Dinkel- oder Roggenmehl. Teigtaschen oder Bandnudeln. Vielleicht sogar Lasagne. Bei der Füllung Bei der Füllung kannst du deiner Kreativität ganz freien Lauf lassen und alles -vegan oder nicht - hinein geben, worauf du gerade Lust hast!
Für den Sauerteig-Pasta Teig...
300g (Dinkel) VK-Mehl
70g Sauerteig
120ml lauwarmes Wasser
Für die Sauerkraut-Füllung brauchst du...
200g mehlig kochende Kartoffeln
400g Sauerkraut
1 Apfel grob geraspelt
schwarzer Pfeffer
Kümmel
Salz
Lorbeerblätter
Olivenöl
Butter, wenn du nicht vegan bist
Für den Teig den Sauerteig im Wasser auflösen und dann das Mehl dazu geben. Zu einem glatten Teig verkneten und abgedeckt mindestens 30min ruhen lassen.
Für die Fülle die gekochten und abgekühlten Kartoffeln mit der Gabel zerdrücken, das Sauerkraut ausdrücken und mit dem Messer durchhacken, gemeinsam mit dem Apfel in einer Schüssel zusammen mischen. Mit Pfeffer, Kümmel und je nach "salzigkeit"des Sauerkrautes abschmecken.
Den Teig in dünnen Bahnen mit einem Nudelwalker oder einer Pastamaschine auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Bei mir hat das mit dem Sauerteig so gut geklappt, wie überhaupt noch nie!
Es gibt jetzt mehrer Möglichkeiten die Pasta zu füllen und Alessio könnte dir hier einen Vortag halten. Ich habe mir dafür entschieden einen Ravioli Former zu benutzen, den ich von seiner Mutter bekommen habe. An dieser Stelle steche ich jetzt also Kreise aus.
Sie sollten nicht zu klein sein, andernfalls wird es eine Herausforderung die Teigtaschen zu füllen.
Einen guten EL der Fülle in die Mitte setzen und zusammen schlagen. Wenn du keinen Ravioli-Former hast, musst du jetzt den Rand entweder mit einer Gabel oder mit den Händen ein wenig andrücken und so verschließen.
Die Teigtaschen ca. 5 min in genügend Salzwasser kochen, mit einer Schaumkelle herausheben und in etwas Olivenöl und/oder Butter anbraten bzw. schwenken.
Übrigens zur Auflösung:
Die Pasta Überraschung ist mehr als gelungen. Laut Alessio definitiv keine Pasta. Zählt deswegen für ihn nicht als Pasta Tag. Weil er mittlerweile mein Sauerkraut doch mag, haben sie ihm aber geschmeckt.
Als "Entveganisierung" hat er aber zu den Piroggen definitiv noch Schafjoghurt-Dip mit Kräutern bestellt. Ich hab gerne noch einen grünen Salat dazu gemacht.
BUON APPETITO und ich freu mich über die Berichte zu deinen Sauerteig-Pasta Experimenten!
Find ich eine sehr lustige Geschichte, die mich während dem lesen zum schmunzeln gebracht hat. Beim lesen dachte ich mir, bin gespannt wie die Geschichte ausgeht....diese Pasta geht sicher nicht als Pasta für einen Italiener durch - und da war es schon, das herbeigedachte Ende der Geschichte. Schaun auf jeden Fall köstlich aus. Ich als OÖ bin ja ein Sauerkraut fan.